LIFESTYLE TRAINING

Ey mach mal Pause…

Heute möchte ich Dir eine kleine Geschichte erzählen. Okay eigentlich sind es zwei

Mach mal Pause…

Dieser Satz mag auf den ersten Blick simple erscheinen. Jedoch stellt er beim Sportler jedes Mal ALLES auf den Kopf –

„Aber ich wollte doch heute das geplantes Intervalltraining durchziehen!!?“,

raunze ich mit hochgezogenen Augenbrauen und hinterfragende Stimme. Doch da ist nur Stille. Und dieser Satz: „Mach mal Pause“. Das entscheidende Detail dabei ist, dass es ist kein gutgemeinter Rat von externen Leuten, Freunden oder der Familie ist. Er ist auch keine Floskel! Keine Phrase. Kein Klischee und schon gar nicht überholt. Es ist schlichtweg das Zeichen DEINES KÖRPERS, der Dir einfach nur auf eine ganz ruhige und sachliche Art – sofern er das überhaupt kann – sagen will:

„Hey Du bist gut drauf, mach mal Pause, vielleicht 1-2 Tage. Danach greifen wir wieder richtig an. Weißt Du nicht mehr: Die Trainingsprinzipien? Be- und Entlastung?“

Die Kollegen von Mygoal haben dieses Sportlerlabyrith – ja so möchte ich es jetzt mal umschreiben – kurz & knapp auf den Punkt gebracht:

„Den bestmöglichen Regenerationszustand nimmt der Körper übrigens ein, wenn du schläfst.(…) Während einer Belastung überwiegen dabei sogenannte katabole Prozesse. Sie sorgen dafür, dass dem Körper genügend Energie zur Verfügung gestellt wird. Nach einer Belastung überwiegen dann die sogenannten anabolen Prozesse, d.h. der Körper kann sich anpassen (Herz-Kreislauf-System), seine Speicher wieder auffüllen und beschädigte Strukturen (Muskulatur, Sehnen) wieder aufbauen.“

Worum ging es?

Am Mittwochabend fühlte ich mich nach dem Schwimmtraining am Vormittag plus einem kleinen Jogging am Abend etwas schwach. In meinem Trainingstagesbuch hatte ich mir ein „Mini-mini-Schnupfen“ mit einem Fragezeichen vermerkt. Donnerstag kam es dann so, wie ich es insgeheim schon am Abend davor gefühlt hatte. Ich fühlte mich nicht bereit für das Training. Irgendwie halt ein wenig schwach. Der Gedanke an ein hartes Intervalltraining ließ mich diesmal nicht wie sonst euphorisieren. Also habe ich hin und her überlegt:

„Hmm aber der Wochenplan steht. Eigentlich will ich nichts skippen…“ – „Andererseits glaub ich, dass das eher nachteilig sein könnte, heute zu trainieren“ „Arrgh, verdammt…“

„Okay na gut, du hast gewonnen. Ich trainiere NICHT.“

Am Abend nahm ich noch einmal das Trainingsbuch für ein Tagesfazit zur Hand: „Kein Hals, keine Nase, nur Schwäche“ – Und morgen???!“
Und „morgen“ sah sieht die Welt schon wieder ganz anders aus! Die „Schwäche“ war weg. Der Körper gab wieder das „Go for it“. Und so schnürte ich die runners und lief wie eh und je los. Hurra!

P.S. Vorhin habe ich nochmal in mein Trainingskalender geschaut und bemerkt, dass diese Woche ja sowieso eine Entlastungswoche mit geringerem Umfang vorgesehen ist. Ups! Wegen der ganzen Euphorie und das Wissen, dass der Körper inklusive Leistungsfähigkeit so langsam ordentlich hochfährt, habe ich für kurze Zeit das Wesentliche aus den Augen verloren.
Kommt nicht mehr vor, ich schwöre 😉

Noch eine letzte kurze Gute-Nacht-Geschichte…

Ähm da fällt mir spontan noch eine kleine Exkursstory bzw. Vergleich bzgl. Euphorie vs. Nutzen vs. Regeneration vs. Schaden ein – sorry für das merkwürdige Wortspiel…

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass bestimmt jeder Läufer schon mindestens einmal dieses vielzitierte Runners‘High erlebt hat bzw. erleben durfte. Voller Endorphine durchtränkt, glaubst Du, über die Strecke zu fliegen. Scheinbar ohne jegliche Anstrengung. In diesem Moment sind wir auf Droge! Unser Gehirn schüttet bestimme Botenstoffe wie Adrenalin und Endorphine aus, die wiederum unserem sonst so flinken Schmerzrezeptoren in den Muskeln & Co „den Hahn abdrehen“.

Was für uns Läufer noch ganz cool sein mag, kann wiederum für Alpinisten lebensgefährlich sein. Denn diese befinden sich ab einer Höhe von ca. 7000-8000 Meter in der sogenannten Todeszone. Auch hier setzen wir uns einem Sauerstoffmangel aus. Und ebenso wie beim Runners High, passiert dabei in unserem Gehirn etwas, dass uns in unserem Handeln verändert. Oftmals berichten Bergsteiger, die den Mount Everest bezwingen wollten, von einem wärmenden, glückseligen Gefühl. Sie gehen immer weiter! Und höher! Das Bewusstsein, dass jeder weitere Meter in dieser Höhe den sicheren Tod bedeuten könnte, verlieren sie aus den Augen. Insofern gibt’s also auch ein mountaineers’high.

Wer sich dafür interessiert, schaut man in diese spannende Doku über Körper am Limit rein.

So. Jetzt aber ab ins Bette. Du weißt doch. Die Regeneration!! 🙂

 

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über

31 Jahre jung, Freigeist und sportverrückt. Hat irgendetwas mit Marketing studiert, um dann doch auf den journalistischen Zug aufspringen zu wollen. Passionierter Triathlet ist er auch noch. Seine Leidenschaft zum Ausdauersport, Digitalen und Kreativen lebt er auf diesem Blog aus. Hey, schreib' ihm doch mal einen Kommentar :)

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