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Ein beliebiger Tag im kunterbunten Triathlonkosmos

8:00 Uhr. Der Tag hat längst begonnen. Aber kein Stress. Gemütlich steppe ich erstmal zum Bäcker um die Ecke. „Guten Morgen“ oder wie der Hamburger sagen würde „Moin moin!“ – ist mir persönlich sehr sympathisch. Die nette Frau hinter der Theke guckt mich immer ganz verdutzt an, wenn ich meine 3 Brötchen bestelle. Jedenfalls mache ich mich mit meiner kleinen Brötchentüte wieder auf den Rückweg nach Hause. Dort angekommen, fehlt merkwürdigerweise meist schon eine Brötchenhälfte…Skandal! (Ich war’s nicht). Wie auch immer. Ein paar Momente später brüht der Kaffee. Breakfast here we go! Entspannt blättere ich in einem Triathlonmagazin und ergötze mich an den sündhaft teuren Zeitfahrrädern aus den Tests. Manchmal verfalle ich heftigst ins Tagträumen. Der Film verläuft so:

Es ist schon etwas später am Tag, im Tekapo Valley, Neuseeland. Die Abendsonne thront über den Alpen. Leichter Rückenwind verleiht mir und meinem Zeitfahrboliden einen Kick, der meine Endorphine Achterbahn fahren lässt. Mein Geist ist völlig frei. Der Körper on fire. Ich besitze das Momentum. Es pusht mich. Jede Sekunde. Ein Feil schießt entlang der Mt. Cook Road. Und dann offenbart er sich mir: Kia ora, Aoraki. 3724 Meter gewaltige Natur! Ich trudle langsam aus. Genieße die Szenery für ein paar Minuten. Wenig später hört man nur noch 2 „Klicks“ und das irgendwie erhabene Geräusch zweier Hochprofilfelgen. Es geht weiter. Auf zwei Rädern in Richtung neues Abenteuer!

 

Ende. Auf einmal ist es schon fast 10 Uhr. Ein zweiter Kaffee geht immer. Ein dritter auch. Doch eigentlich habe ich keinen Stress. Heute ist „Ruhetag“. Kein Training. Einfach den Wettkampf von gestern nachwirken lassen. Der Vormittag plätschert so dahin. Draußen läuft der Film des Lebens ab. Der Sommer grüßt mich mit seinen angenehm warmen Sonnenstrahlen. Ich beschließe heute ohne jegliche Ich-muss-noch-dieses-und-jenes-Gedanken zu leben und klappe den Laptop zu. Schnappe mir ein Buch sowie Sonnencreme und lasse im Liegestuhl alle viere gerade sein.

Zugegeben: Das Buch hat wieder etwas mit Triathlon zu tun. Und dann auch noch mit dem Attribut „Techniktraining“. Zack! Hat er mich wieder – der kunterbunte Triathlonkosmos. Total angefixt von den vielen innovativen aber durchaus simplen Tipps und Tricks, male ich mir bereits weitere Trainingsvarianten aus. Da ich mich sehr gut und gern in bestimmte Situationen hineindenken kann, visualisiere ich mir den Bewegungsablauf hinsichtlich der Druckphase beim Kraulen, jenen Bewegungsablauf respektive „Aha-Moment“, den Caroline Steffen so beschreibt:

„Als Juniorin musste ich bei einer Technikübung immer in der Druckphase mit dem Daumen meinen Bauch berühren. Diese Übung diente dazu, den Ellenbogenwinkel nicht zu groß werden zu lassen. Das war vor circa 20 Jahren und ich erinnere mich noch gut an den Aha-Effekt.“

Aus den Gedanken wird Realität. Plötzlich liege ich nicht mehr passiv im Liegestuhl, sondern imitiere mit dem rechten Arm den Kraulzug, mit dem linken halte ich das Buch, der Oberkörper angespannt, die Beine leicht zappelnd. „Wenn jetzt die Nachbarin um die Ecke kommt, was würde sie wohl denken?“, frage ich mich und muss schmunzeln. Irgendwie bist Du schon so ein ziemlich verkappter Triathlondude. Aber hey! Wie sag‘ ich immer? Hauptsache #Spassinnebacken...

Später am Nachmittag wusel ich hier und da ein bisschen in meinem Zimmer rum. Ohne Intention. Einfach so. Mir fällt ein, dass ich noch einkaufen müsste. Hm. Irgendwie nicht so cool. Mach ich morgen. Im nächsten Moment sehe ich im Schrank die Schwimmbrille liegen und muss wieder an den „Aha-Effekt“ von vorhin denken.

30 Minuten danach. Ich parke das Auto, steppe diesmal gemütlich durch das kleine Waldstück vor’m Lieblingssee, lasse den Tag ausklingen. Wieder ganz ohne Stress. Denke an die freundliche Bäckerfrau, den Aoraki und natürlich an den Aha-Effekt. Dann tauche ich im wahrsten Wortsinn in eine andere Welt ab. Unsere Welt kann wahnsinnig schön sein. In all ihren Facetten, Momenten, Farben und Begegnungen.

Ich hoffe diese kleine Alltagsgeschichte hat Dir gefallen. Vielleicht hast Du Dich hier oder da wiedererkannt? Vielleicht geht es Dir auch manchmal so, dass bestimmte Begegnungen, Momente oder wie in diesem Fall die passende Leselektüre Deinen Tag prägen? Mir geht es sogar ziemlich oft so… Na klar, so läuft nicht jeder Tag. Trotzdem macht es manchmal einfach Spaß, sich hoffnungslos in dieser Welt, im kunterbunten Triathlonkosmos, zu drehen und zu verlieren. Natürlich nur für kurze Zeit…

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über

31 Jahre jung, Freigeist und sportverrückt. Hat irgendetwas mit Marketing studiert, um dann doch auf den journalistischen Zug aufspringen zu wollen. Passionierter Triathlet ist er auch noch. Seine Leidenschaft zum Ausdauersport, Digitalen und Kreativen lebt er auf diesem Blog aus. Hey, schreib' ihm doch mal einen Kommentar :)

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